Schon früh nach meiner Ausbildung entdeckte ich mein eigenes Studio. Dort konnte ich mich zurückziehen, erforschen, experimentieren, ausprobieren und tanzen, soviel ich wollte.
Das führte mich zu meinem eigenen Tanz – da ich ja ursprünglich vom klassischen Ballett kam. Durch meine Schuldirektorin (Schülerin von Mary Wigmann), kam ich in meiner pädagogischen Ausbildung zur Gymnastiklehrerin (Kleine-Nestler-Schule), bereits mit dem Ausdruckstanz in Berührung.
Inspiriert von Modern, Graham, Flamenco, dem französischen Mime corporel dramatique und Butho, dem japanischen Ausdruckstanz, der sich mit Tod und Wiedergeburt beschäftigt, entwickelte ich meine eigene Tanzsprache und fand zu meiner Form des zeitgenössischen Ausdruckstanzes.
Das Kostüm ist für mich ein wichtiger Teil meines Tanzes: es verändert mich und meine Bewegungen und läßt meinen privaten Körper aus dem Spiel. Oft ist es ausladend, geradezu skulptural.
Über die Jahre konnte ich mich pädagogisch weiterentwickeln. Ich konnte die Herangehensweise und Arbeitsmethode und in welchen Bereichen ich unterrichten wollte finden. Dabei entstand auch ein fließendes variables Bewegungsritual – meine ruhige Körperarbeit.
Außer meinem Studio gab es noch weitere Plätze, die meine Sichtweise und meinen Arbeitsstil beeinflußten: die Schauspielschule (Körpertraining für Schauspieler) und Süditalien (Movement Research).
Die Tänzerin und Choreografin Helga Seewann
Künstlerfragen
Paul-Klinger-Künstlersozialwerk e.V.
Podcast
mit Vivien Rathjen (Moderation)
auf Radio Lora, 18. Januar 2024
45:01 Minuten